Das Modell „alle Folgen auf einmal“ ist jedoch in die Kritik geraten. Viele Serien „brennen“ am Wochenende aus und schaffen es nicht, ein langfristiges Publikum aufzubauen. Als Reaktion darauf sind einige Plattformen (wie Disney+) zu wöchentlichen Veröffentlichungen zurückgekehrt, um die Zuschauerzahlen zu erhöhen.
Streaming hat auch seinen Genre-Ansatz verändert. Nischenprojekte (wie Anime, Dokumentationen und interaktive Shows wie „Black Mirror: Death Stripe“) haben eine Chance zu florieren, da sich die Plattformen auf Daten statt auf Einschaltquoten konzentrieren.
Doch es gibt auch eine Schattenseite: die „Streaming-Müdigkeit“. Abonnements für fünf oder sechs Dienste sind teurer als das herkömmliche Kabelfernsehen. Darüber hinaus werden Inhalte häufig aus den Katalogen entfernt, was bei den Zuschauern zu Unzufriedenheit führt.
Dennoch hat Streaming den Zuschauern eine beispiellose Auswahl und Kontrolle gegeben. Heute kann man morgens einen koreanischen Thriller, nachmittags ein britisches Drama und abends eine brasilianische Komödie sehen – alles in einer App.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Streaming nicht nur Fernsehserien verändert hat, sondern auch die Idee des Heimfernsehens neu definiert hat. Wir sind nicht länger an Zeit und Sprache gebunden. Die Welt ist kleiner geworden, und Geschichten sind zugänglicher. Und das ist erst der Anfang.
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